Wie geht es dem Sommerloch?
Episode 138
Wie geht es dem Sommerloch?
Meteorologisch haben wir uns letzten Freitag vom Sommer verabschiedet – obwohl uns eine ganze Woche mit wohligem Sommerwetter bevorsteht. Der Kalender dagegen gewährt uns noch fast drei Wochen, bevor am 23. September der Herbst anfängt. Es gab die letzten Jahrzehnte aber noch ein drittes, untrügliches Indiz für Sommer, Sonne, Ferienzeit – das Sommerloch! Gemäß Definition ist dieses Sommerloch die Reaktion von Medienschaffenden auf die nachrichtenarme Zeit. Und heute? In Zeiten einer völlig überhitzen Aufmerksamkeitsökonomie und einer Event- und Nachrichtenflut rund ums Jahr?
Die Löwen-Wildsau aus Kleinmachnow bekam nur wenige Tage Ruhm. Ganz anders als damals der Kaiman Sammy oder die Schnappschildkröte Lotti. Und Nessie schafft es immerhin seit 1975 regelmäßig in die Schlagzeilen. Wie steht es also um das gute, alte Sommerloch? Traditionell ja auch die saisonale Chance für politische Hinterbänkler und vor allem Lobbyisten. Aber heutzutage sorgen ja Influencer und Kreatoren auf Social Media ganzjährig für schrägen Content. Wer hat da noch Muße für den Schwan Petra, den Wels Kuno oder die Kuh Yvonne? Insbesondere, wenn dann noch Leute wie Aiwanger und Lindemann die Chancen auf ein wenig Rampenlicht streitig machen.
Für die neue Episode 138 der Turtlezone Tiny Talks sprechen Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz über die Geschichte des Sommerlochs und reflektieren, ob das eine oder andere Symptom sich mittlerweile auch ganzjährig in der Medienbranche verbreitet hat. 48 unterhaltsame und spannende Minuten.