Wo hat KI ihre wahre Heimat?
Episode 147
Wo hat KI ihre wahre Heimat?
Der britische Informatiker Alan Turing, bekannt für den Turing-Test und die Turingmaschine, arbeitete ab Ende der 30er Jahre in Bletchley Park an der Entzifferung der mit der Rotor-Chiffriermaschine Enigma verschlüsselten deutschen Funksprüche. Der Landsitz in der Nähe von London war ein wichtiger Sitz von Militär und Geheimdienst. Er spielt in zahlreichen Filmen und Agentenromanen eine zentrale Rolle. Heute befindet sich dort das Nationale Computer-Museum Großbritanniens.
Bletchley Park? Genau! Vor wenigen Tagen trafen sich an diesem symbolträchtigen Ort zahlreiche hochrangige Regierungsvertreter aus Europa, den USA und China mit Unternehmern wie Elon Musk und Sam Altman. Mit dabei viele KI-Verantwortliche der Länder, aber auch die unvermeidliche Flut an Lobbyisten. Kamala Harris folgte der Einladung ebenso wie Ursula von der Leyen. Den deutschen Kanzler vertraten Robert Habeck und Volker Wissing als KI-Doppel-Wumms. Eingeladen hatte den illustren Kreis der britische Premier Rishi Sunak. Der erste „AI Safety Summit“ ist für ihn eine Art Coup – denn er hat ambitionierte Pläne für Großbritannien als „wahre“ Heimat der Künstlichen Intelligenz.
In der neuesten Podcast-Episode 147 der Turtlezone Tiny Talks analysieren Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz die Umstände und Ergebnisse des AI Safety Summit und debattieren den neuen Wettlauf um die Pole-Position im internationalen Ringen um Art und Umfang der anstehenden Regulierung. Was bedeutet das für den EU AI Act, der sich eigentlich auf der Zielgeraden im Trilog befindet, wenn immer mehr Regierungsvertreter und Lobbyisten ihre Sorge um die „Innovationsfreundlichkeit“ der geplanten Verordnung zu Protokoll geben und lieber „die Industrie in die Pflicht nehmen wollen“. Ein bewährtes politisches Stilmittel, wenn man drohende Regulierung vermeiden oder aufweichen will. Spannende 36 Minuten!